Kreativseite

Für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, aber besonders in Zeiten zusätzlicher anhaltender Belastungen – wie durch die Corona-Pandemie – gilt folgendes für uns alle:
Eine Abgrenzung von weiteren Belastungen sowie ein Ausgleich durch Entlastung, Selbstfürsorge, Schaffen von Freiräumen und Möglichkeiten der Selbstgestaltung sind besonders wichtig, um diese Zeit besser bewältigen zu können!

Hier geht es um sogenannte Resilienzfaktoren, die dem Schutz der psychischen Gesundheit und der Widerstandsfähigkeit gegenüber krankmachenden Faktoren dienen.
Diese sind allgemeingültig, aber individuell sehr verschieden, je nach Ihrer Persönlichkeit.
Gezielt eingesetzt, sind sie hoch wirksam.

Was ist es also für Sie ?

Ent-spannung durch: Abstand gewinnen zur täglichen Anspannung durch Zeit zum Spazierengehen, Ruhe, Bewegung oder Aufenthalt in der Natur, Musik, Entspannungsübungen wie Progressive Relaxation, Autogenes Training, Yoga, Übungen der Achtsamkeit, Meditation…
Allen gemeinsam ist eine ruhige Konzentration auf den Atem – leicht und frei, mit dem Abwerfen und Ausatmen von Ballast und Druck.

Selbstfürsorge: Bei so vielen anderen Aufgaben, die Sie haben und was Sie alles für andere leisten – vergessen Sie sich selbst nicht! Das muß überhaupt nicht viel sein! Aber es ist erlaubt, nein, sogar wichtig, auch für sich selbst etwas zu tun. Möglichst jeden Tag ein bißchen.

Nur, wenn es IHNEN gut geht, können Sie auch wieder für andere da sein.

Was ist es, das IHNEN gut tut, was SIE sich wünschen, was IHNEN wichtig ist?
Welches sind IHRE Interessen, Hobbys, was wollten SIE schon immer tun?

Was habe ich so nach und nach schon alles von Patient*innen gehört:

Ruhe, Malen, Singen, Fotografieren, Fotos bearbeiten, Reisen, kreatives Gestalten, alleine sein, für sich selbst sein, in Ruhe Duschen oder ein Aroma-Bad nehmen, Lesen, Sudoku, in der Natur sein, in ihr einzutauchen, Wolken oder Tiere in der Natur beobachten, ihre Fährten oder Stimmen zu kennen, Musik hören oder auch selber musizieren, ein Instrument spielen lernen, überhaupt etwas Neues lernen, Kochen, Tanzen, spontan sein, kreatives Nichtstun, eine andere Sprache lernen, Gärtnern, wieder Kontakt zu Freunden aufnehmen, neue Kontakte knüpfen, Sprechen zu lernen, aktiv werden, Sport machen, „auf die Pauke hauen“, Theater spielen, sich engagieren, Gedichte schreiben, einen eigenen Blog schreiben ….
– und vieles mehr !

Schaffen von Freiräumen: Jeder von uns hat 24 Stunden pro Tag, 7 Tage in der Woche. Doch oft ist fast alles verplant, und die Woche besteht nur noch aus Arbeit. Zeit für Regeneration, zumindest in täglichen kurzen Verschnaufpausen ist unbedingt nötig.
Freiräume bedeutet hier: freie (Zeit-) Räume OHNE jegliches Programm und auch mal ohne Verantwortung für irgendjemand oder irgendetwas anderes. Das bringt die Gelegenheit für Spontanes, manchmal aus tiefster Seele auftauchend.
Um diese Freiräume OHNE irgendetwas überhaupt gestalten zu können, ist es oft notwendig, sie überhaupt erstmal einzurichten! Das heißt, diese Räume selbst frei zu schieben, sich abzugrenzen von ständiger Erreichbarkeit und Verfügbarkeit, von Aufgaben und Erwartungen.
Es ist oft schwer, NEIN zu sagen!
Vielleicht gelingt aber eine der vielen Varianten davon: „nicht jetzt“ zu sagen, Termine einzurichten, Aufgaben zu klären, vielleicht abzugeben, Hilfe anzunehmen, Arbeit- und Freizeit zu definieren und voneinander zu trennen – gar nicht leicht in Zeiten von Homeoffice und für Eltern mit Kindern!

Das Gegenteil ist oft auch schwer erträglich, zu wenig Aufgaben zu haben, z.B. in Langzeitarbeitslosigkeit oder aus Einsamkeit, Ängsten und Depression wieder heraus zu kommen, Aufgaben zu finden und unter Leute zu gehen.
Das bedeutet, Zeiträume wieder MIT etwas Sinnvollem und Interessantem zu füllen!

Also Selbstgestaltung: Nichts ist effektiver als etwas selbst mit gestalten zu können! Dabei wechselt man vom passiven in den aktiven Modus. Vom ängstlichen, hilflosen, duldsamen sich Fügen wieder dahin, sich auf den (eigenen) Weg zu machen, sich zu beteiligen, etwas zu verändern, zu schaffen, zu erreichen. Auch kleinere Erlebnisse von Selbstwirksamkeit stärken dabei in hohem Maße das Selbstvertrauen, die Selbstsicherheit.
Diese wiederum wirken der Unsicherheit, Depressionen, Ängsten und Zweifeln entgegen, die sich durch anhaltende Belastungen oder durch Traumatisierungen eingeschlichen haben.
Darum sind all diese Faktoren auch wirksamer Bestandteil der Psychotherapie.

Viele von Ihnen denken vielleicht: „Es geht nur mir so, und alle anderen kriegen alles prima hin…“
Das ist – gerade in diesen Zeiten – ganz und gar nicht so.
Aktuell sitzen wir alle in gewisser Weise in demselben Boot!

Und für viele von Ihnen klingt das alles vielleicht auch wie:
„Leichter gesagt, als getan!“
Das ist es oft auch!
Aber gerade wenn bei Ihnen vieles diesbezüglich auf der Strecke geblieben ist und Sie es eben nicht allein erreichen können, wenn Sie unter Ängsten, Depressionen oder Traumatisierungen leiden, kann Ihnen eine ambulante Psychotherapie helfen, diese Dinge umzusetzen.
Anzuknüpfen an Dinge, die Sie bisher doch auch schon erreicht haben, Ihre eigenen Stärken vielleicht erst zu finden und sich ihrer bewußt zu werden. Denn sie helfen jedem Menschen, seine innere Balance wiederzufinden und sein Leben wieder in die eigenen Hände zu bekommen.
Die ersten Schritte sind vielleicht klein, aber wichtig, denn sie bringen wieder Bewegung und damit eine beginnende Lösung in eine festgefahrene Situation.

Also lassen Sie Ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf auf der Suche und beim Entdecken von Dingen, die Sie selbst gestalten wollen.
Suchen Sie auch Menschen, die Sie dabei unterstützen werden!

Gemeinsam geht vieles besser.

In der Psychotherapie werden wir das gemeinsam tun.

Melden Sie sich bitte telefonisch über die Familienpraxis Soest oder direkt bei mir per E-Mail an, und ich melde mich bei Ihnen zur individuellen Terminvereinbarung.

So erreichen Sie mich: Tel. +49 2921 7005544 (Familienpraxis Soest)
E-Mail: info@praxis-egberts-soest.de

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